Skip to content

S7-300 vor dem Aus: Was das Auslaufdatum im Oktober 2025 für Betreiber bedeutet

Siemens führt den planmäßigen Produktauslauf der SIMATIC S7-300 und der Peripherie ET 200M fort. Nach der Abkündigung zum 1. Oktober 2023 folgt am 1. Oktober 2025 die Typstreichung mit Status PM410. Ab diesem Zeitpunkt sind viele Baugruppen nicht mehr als Neuteil bestellbar, sondern nur noch als Ersatzteil verfügbar. Für Instandhaltung, Einkauf und Betrieb bedeutet das: Die Verfügbarkeit neuer Komponenten nimmt ab, Beschaffungszeiten und Preise können schwanken, und Entscheidungen müssen enger an der Restlaufzeit der Anlagen ausgerichtet werden.

Der erste Schritt ist eine vollständige Bestandsaufnahme. Erfasse, welche Linien, Zellen und Aggregate noch mit S7-300 oder ET 200M laufen. Dokumentiere CPUs, Netzteile, digitale und analoge I/O, Kommunikationsprozessoren sowie Firmwarestände und Projektierungsumgebungen. Eine saubere, aktuelle Stückliste schafft Transparenz und ist die Grundlage für jede weitere Maßnahme.

Darauf folgt die Ersatzteilstrategie. Identifiziere Baugruppen mit hoher Kritikalität und langer Wiederbeschaffungszeit und sichere sie bedarfsgerecht ab. Sinnvoll ist ein Mix aus eigenen Lagerbeständen, qualifizierten Austauschgeräten und gegebenenfalls generalüberholten Komponenten. Für kurzfristige Lücken helfen verlässliche Bezugsquellen, etwa Teile aus spezialisierten Shops wie spares4less im B2B oder spareparthero im Endkundensegment. So lassen sich Stillstände vermeiden, ohne die Migration voreilig zu erzwingen.

Parallel sollte ein Migrationspfad vorbereitet werden. Prüfe kompatible Nachfolgeplattformen, lege ein I/O-Mapping fest, plane die Softwareportierung und stimme Sicherheitsfunktionen sowie Schnittstellen zu Antrieben und HMI ab. Testläufe in geplanten Stillständen senken das Risiko und beschleunigen die Abnahme im Betrieb. Budget und Ressourcen lassen sich am besten in zwei Wellen organisieren: kurzfristig Versorgung sichern, mittelfristig die geordnete Umstellung umsetzen.

Aus der Lage ergeben sich drei übergreifende Prioritäten. Erstens die konsequente Integration von IT und OT, damit Daten durchgängig verfügbar sind und Änderungen kontrolliert ablaufen. Zweitens der selektive Einsatz additiver Verfahren, wenn schwer verfügbare Teile zeitkritisch benötigt werden. Drittens die konsequente Nutzung von Produktionsdaten für Qualität und Wartung, um Ausfälle früh zu erkennen. Wer diese Punkte verfolgt, erhöht die Anlagenverfügbarkeit, verkürzt Stillstands- und Reparaturzeiten und stabilisiert die Kosten über den gesamten Ersatzteil- und Serviceprozess hinweg.

Leave a comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

loader